Gina
Gina
Gina hat ihr FSJ im Rettungsdienst und betrieblichen Sanitätsdienst gemacht und dabei tolle Erfahrungen gesammelt. Als Überbrückung zur Notfall Sanitäterin hat sie während ihres Freiwilligendienstes Freunde gefunden, spannende Gespräche mit Patienten geführt, die praktische Arbeit nach der Schule genossen und sich selbst viel besser kennengelernt. Sie sagt, das FSJ war bisher die schönste Zeit ihres Lebens. Das FSJ hat ihr Leben total positiv verändert.

Gina

Gina beschreibt ihren Freiwilligendienst im Rettungs- und Sanitätsdienst als „eine wirklich wunderbare Zeit“. Während ihrer Arbeit dort hat sie das Leben noch einmal ganz neu kennengelernt und empfiehlt seitdem all ihren Freund*innen, die Erfahrung eines Freiwilligendienstes auf jeden Fall mitzunehmen. Sie selbst möchte nun den Beruf der Rettungssanitäterin ergreifen.

Einsatzstelle: Alimaus - Tagesstätte für Obdachlose und bedürftige Menschen

Das sagt Gina zu ihrem Freiwilligendienst

Freiwillig JA: Hey Gina, warum hast du einen Freiwilligendienst gemacht?

Gina: Ich wollte eigentlich die Ausbildung zum Notfall Sänitäter machen. Das hat aber nicht auf Anhieb geklappt, somit habe ich mich dann für ein FSJ entschieden. Mittlerweile bin ich so dankbar, dass ich das FSJ gemacht habe

Woher hast du Informationen zu diesem Thema bekommen?

Ich habe mich im Internet über ein FSJ informiert und bin dann auf das Elsa Brändström Haus gestoßen. Dort wurde ich dann sehr lieb beraten und habe noch weitere Informationen bekommen.

Wie war die Reaktion deines Umfeldes?

Meine Mutter war am Anfang nicht so überzeugt von meinem Plan mit dem FSJ, da sie vorher nur negative Erfahrungen davon mitbekommen hat. Meine Freunde, die kein FSJ gemacht haben waren auch ein wenig skeptisch und sahen es als "Zeitverschwendung" an, aber waren trotzdem gespannt, was ich dann so erzählen werde. Die Freunde, die auch ein FSJ/BfD gemacht haben fanden es mega cool. :)

Was hat dir besonders gut gefallen?

Also wenn ich etwas über mein FSJ sagen kann, dann dass ich so dankbar dafür bin, dieses Jahr gemacht zu haben und überhaupt gemacht haben zu dürfen! Ich weiß gar nicht, wo ich da genau anfangen soll... Ich habe so wunderbare Menschen kennengelernt. Im Seminar und auf der Wache, mit denen ich mich jetzt noch gut verstehe, mit denen ich teilweise auch Freundschaften geknüpft habe, die für mich da sind, mit denen man lustige Arbeitstage hat und generell einfach schöne Erinnerungen gesammelt hat und weiterhin tut. Aber auch manche Patienten, die mich bestimmte Sichtweisen überdenken lassen, mir Lebensweisheiten mit auf den Weg gegeben, Zeitzeugen Geschichten von früher erzählt haben oder mit denen man auch einfach sehr nette Gespräche führen kann.

Auch über mich selber habe ich so viel dazu gelernt: Wo sind meine Grenzen? Was für Interessen habe ich eigentlich wirklich? Wie gehe ich auf andere Menschen zu? Wie gehe ich mit Menschen in der und der Situation um? Wie gehe ich mit Stress um? Und noch so vieles mehr. Generell auch wie ein Arbeitstag aussehen kann, wie man mit Gehalt umgeht, wie man Urlaub plant und beantragt etc... Es ist total schön, aus der Schule zu kommen, wo man die ganze Zeit nur Unterricht hatte und lernen musste, und dann direkt etwas Praktisches machen zu können (gut im Rettungsdienst muss man erst mal den Rettungssanitäter machen und das ist auch erst mal Schule, aber auch da sind es dann Dinge die man lernt, die einen dann auch interessieren).

Was hast du als schwierig empfunden?

Das einzige was ich in dem FSJ als negativ empfunden habe, ist dass man sich teilweise ausgenutzt fühlt. Also es braucht eine Zeit, bis man stark genug ist, auch Mal seinen Mund auf zu machen und nicht für jede Schicht einzuspringen, für die man nicht entlohnt wird (also auch nicht mit Ausgleichstagen). Und generell hatte ich bei uns im Betrieb das Gefühl, das wir als günstige Arbeitskräfte angesehen wurden und nicht als zusätzliche Stütze. Also natürlich sind wir Arbeitskräfte und es kann nicht alles nach unseren Wünschen laufen, aber man hat keinen Unterschied zwischen uns und den Festangestellten gemerkt. Im Beispiele zu nennen: Urlaubsanträge wurden teilweise nicht genehmigt, man sollte hier und da doch bitte noch mehr einspringen, teilweise 6 Tage Wochen und noch ein paar mehr Dinge. Was ich wiederum aber dazu sagen muss, dass sich gewisse Dinge auch dann verbessert haben, wenn man sie angesprochen hat, also es war auf jeden Fall möglich sich mit seinen Sorgen, Problemen und Anliegen jemanden anzuvertrauen, der nach Lösungen gesucht hat. Nicht alles hat sich verbessert, aber trotzdem einiges. 

Was hast du gelernt, was dich immer noch beeinflusst im Sinne von Lebenserfahrung?

An Lebenserfahrungen habe ich vieles aus dem FSJ mitgenommen. Wie oben schon genannt, habe ich viel über mich und das Arbeitsleben gelernt, aber auch generell über das Leben und gewisse Sichtweisen. Unter anderem schätze ich meine Gesundheit so viel mehr und bin dankbar, in einem sicheren Umfeld aufgewachsen zu sein.

Würdest du den Freiwilligendienst empfehlen und wenn ja, warum?

ABSOLUT!!!! Ich würde jedem ein freiwilliges soziales Jahr empfehlen, weil es einfach eine so unglaublich schöne und lehrreiche Zeit ist. Für mich persönlich war es bisher mit die schönste Zeit in meinem Leben. Es ist einfach schön zu wissen, dass man Menschen mit seiner Arbeit helfen kann. Ich hatte zum Beispiel mal eine Patientin, die hat sich nicht wohl gefühlt, weil sie von einem Krankenhaus ins andere geschickt worden ist und ihr niemand wirklich erklärt hat warum. Sie fühlte sich komplett abgeschoben.

Ich habe mich viel mit ihr unterhalten und dann hat sie mir das erzählt und angefangen zu weinen, weil sie total überfordert mit der Situation war. Ich hatte aber die Zeit, ihr das in Ruhe zu erklären und dafür war sie am Ende auch total dankbar. Und unter anderem das ist das schöne am FSJ, da man in der Regel eine zusätzliche Arbeitskraft ist, die sich auch mal mehr Zeit für die Menschen nehmen kann. Und dieses Gefühl, dass man sich Zeit für die Menschen nehmen kann, dass man ihnen helfen kann, das ist ein schönes Gefühl. 

Man saß so lange in der Schule, ein FSJ ist ein so schöner Ausgleich danach. Es ist nur ein Jahr, aber in diesem Jahr passiert so viel, man macht viele schöne Erfahrungen, lernt täglich was dazu, knüpft wertvolle Kontakte... Mir ist dieses Jahr wirklich sehr ans Herz gewachsen und ich erinnere mich sehr gerne daran. Ich habe mich so verändert, aber ins Positive. Ich könnte noch so viel mehr darüber erzählen. Aber zusammengefasst: Jeder sollte ein FSJ machen! Diese Zeit kann einem niemand wieder geben! Und es macht so viel mit einem!

Wo hast du zu deiner Freiwilligenzeit gelebt?

Ich habe während meines FSJs Zuhause bei meiner Mutter gewohnt und tue dies auch weiterhin

Welchen Schulabschluss hast du gemacht und was machst du jetzt?

Ich habe 2022 Abitur gemacht und bin jetzt nach meinem FSJ festangestellt in dem Betrieb und fahre weiter KTW und ab nächstem Jahr hoffentlich auch endlich RTW.